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Kraft der Infografiken

Text, Text, Text und noch mehr Text …

Um Informationen zu vermitteln, wird heute immer noch stark auf Text gesetzt, obwohl bekannt ist, dass wir Menschen viel sensibler auf visuelle Inhalte wie Bilder, Videos und Grafiken reagieren. Während Text als langweilige, graue Fläche wahrgenommen wird, erhalten visuelle Inhalte durch ihre Individualität viel mehr Aufmerksamkeit. Visualisierungen fesseln unsere Augen, agieren als Eyecatcher und werden 600 000-mal schneller verarbeitet als Text.

Am Beispiel einer Wetterkarte wird ersichtlich; wie kräftig das Instrument der Infografik ist. Innert wenigen Sekunden werden die relevanten Informationen gefiltert und verarbeitet. Können Sie den unten abgebildeten Wetterbericht genauso schnell erfassen, oder beginnen Sie nicht mal mit Lesen?
Umfangreicher Text ohne Bilder ist eine Hürde, sich über ein Thema zu informieren. So werden beispielsweise lediglich 20 Prozent des Textes auf Webseiten gelesen. Die meistgeteilten Infografiken kommen mit 396 Wörtern aus (Siegemedia, 2015). Sie werden in den sozialen Medien dreimal häufiger geliked und geteilt als jeglicher andere Content (Mass Planner, 2015).
 
Grundlagen von Infografiken
Je erfolgreicher die Grafik ist, desto grösser war der Aufwand und das benötigte Know-how. Infografiken werden nicht so schnell erstellt, wie sie erfasst werden können. Folgend finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Grundlagen für die Erstellung von Infografiken.

  • Zielgruppe – überlegen Sie sich als Erstes, wen sie mit Ihrer Infografik erreichen wollen und welche Themen für diese Zielgruppe relevant sind. Richten Sie den Inhalt der Grafik an den gewünschten Betrachtern aus.

  • Intensive Recherche – nehmen Sie sich genügend Zeit für die Recherche und das Zusammentragen von Zahlen und Fakten. Je mehr Sie über das Thema wissen, desto spezifischer und genauer werden Ihre Aussagen. Dies fördert die Relevanz für den Betrachter.

  • 5-Why-Methode – Hinterfragen Sie Ihre Erkenntnisse oder interessanten Aussagen mit der 5-Why-Methode. Erfahren Sie so mehr über die Ursachen, damit Sie mit fundiertem Wissen beim Betrachter punkten können. Hinterfragen Sie die Erkenntnis mit einem Wieso, die Antwort darauf anschliessend mit einem weiteren Wieso. Diesen Turnus wiederholen Sie fünfmal – bis Sie bei der Ursache angekommen sind.

  • Provozierender Inhalt – 08/15-Inhalte gibt es wie Sand am Meer. Setzen Sie sich das Ziel, Ihre Zielgruppe in Staunen zu versetzen, ein Aha-Erlebnis hervorzurufen oder durch ungewöhnliche Inhalte zu provozieren. Dies zieht Aufmerksamkeit auf Sie und fördert das Weitererzählen.

  • Langlebige Aussagen – Achten Sie auf Inhalte und Daten, die nicht älter als ein bis zwei Jahre sind. So können Sie die Grafik über einen längeren Zeitraum verwenden und der grosse Aufwand zahlt sich aus.

  • Grafischer Inhalt – Wie gut lässt sich Ihre Information als Grafik darstellen? Konzentrieren Sie sich auf Inhalte, die sich gut grafisch umsetzen lassen und mit wenig Text klar und verständlich sind.

  • Visuelles Erscheinungsbild – Ein abwechslungsreiches und modernes Erscheinungsbild erhöht die Aufmerksamkeit beim Betrachter und fördert dessen Vertrauen in die Aktualität und Korrektheit.

  • Botschaft – Die Hauptaussage der Info­grafik soll auf Anhieb ersichtlich sein. Holen Sie Feedback von Unbeteiligten ein. An deren Rückmeldung erkennen Sie schnell, ob Ihre Botschaft verstanden wurde.


Die gewünschte Botschaft bestimmt die Art der Grafik. Daten können in die verschiedensten Grafiken eingepflegt werden, doch welche Art macht wirklich Sinn? Je nach Ziel der Infografik wird eine andere Art gewählt. Die meistverwendeten Arten sind geografische Karten, statistische Diagramme wie Balken- oder Kuchendiagramme, Timelines sowie Gegenüberstellungen. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Der Vergleich zwischen dem Pro-Kopf-Wasserverbrauch im Haushalt in der Schweiz (142 Liter) und dem in Deutschland (121 Liter) kann simpel mittels Kuchendiagramm dargestellt werden oder, wie obenstehende Grafik zeigt, auch wesentlich kreativer. Das Ziel der Grafik liegt im Aufzeigen, dass Deutschland einen geringeren Pro-Kopf- Wasserverbrauch aufweist.

Der grosse Aufwand lohnt sich, denn Infografiken und Illustrationen haben den Vorteile, komplexe Zusammenhänge einfach darzustellen, kombiniert mit der hohen Aufmerksamkeitswirkung und dem Vertrauen, das der Betrachter Infografiken entgegenbringt. Sind die Infografiken auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt, können sie als mächtiges Kommunikationstool eingesetzt werden.

 

Quellen:
https://marketingagentur.ch/2016/08/26/tipps-fuer-erfolgreiche-infografiken
https://blog.hubspot.de/marketing/infografik-recherche
http://www.siegemedia.com/most-popular-infographics

«Visualisierungen fesseln unsere Augen, agieren als Eyecatcher und werden 600 000-mal schneller verarbeitet als Text.»

«Sind die Infografiken auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt, können sie als mächtiges Kommunikationstool eingesetzt werden.»