FO-Publishing

Mediendidaktik

Wie viel Aufmerksamkeit hat sie?

Die Technik entwickelt und verändert sich rasant. Sie stoppt auch nicht vor der Berufsbildungs-Branche. Veränderte Anforderungen fordern Flexibilität und ein Umdenken der Lehrmittelanbieter. Welche Rolle wird dabei die Mediendidaktik einnehmen?

Als Fachexperte, Verlag und Produzent von Lehrmitteln kennt FO-Publishing die Tücken der Berufsbildungs-Branche und deren Anforderungen. Was heute aktuell ist, kann morgen überholt sein. Dynamische und sich schnell ändernde Kundenbedürfnisse haben Einfluss auf zu erwerbende Kompetenzen und Ausbildungsziele. Bildungsmedien müssen demnach laufend überarbeitet und entwickelt werden.  

Neben den Inhalten hat sich auch die Art und Weise des Lernens verändert. Die digitale Medienwelt öffnet den Bildungsmedien neue Tore. Durch die digitale Entwicklung werden klassische Lehrmittel mittelfristig nicht ganz vom Markt verschwinden, aber die Formate und Angebote werden sich verändern und durch digitale Innovationen medienübergreifend im Unterricht zur Verfügung stehen. Hier stellt sich die Frage nach dem zukünftigen Stellenwert der Mediendidaktik. Wie bilden sich Lehrpersonen in diesem Bereich weiter und wie setzen sie die neue Medienvielfalt ein? Was sind die Erwartungen und Bedürfnisse der Lernenden?

Mit der zunehmenden Bedeutung digitaler Medien treten neue Bedürfnisse in den Vordergrund. Neue lernförderliche Arrangements, die andere Formen von (Online-)Lernen zulassen, werden erwartet. Mit digitalen Bildungsmedien, Lernumgebungen und Lernräumen (Classrooms) müssenLernmethoden ausserhalb von Schule und Unternehmung (Online- und Offline-Lernen) als kontextübergreifende Disziplin in die Planung und Entwicklung von Lernangeboten einbezogen werden. Dementsprechend wird die Mediendidaktik an Bedeutung gewinnen.

Digitale Bildungsmedien
Bei der Entwicklung von Bildungsmedien stehen sich Anbieter und Anwender gegenüber. Gemeinsam haben sie den Anspruch, inhaltlich aktuelles Wissen zu vermitteln respektive zu erhalten.

Zu den Anbietern zählen Organisationen der Arbeitswelt, Berufsverbände und Verleger. Bei ihnen stehen Themen wie Kopierschutz, Umgang mit Daten, Verlagsrechten und Finanzierung im Vordergrund. Bei den klassischen Lehrmitteln kennen die Anbieter den Umgang mit genau diesen Themen. Doch im Zuge der digitalen Entwicklung stellt sich die Frage, wie sie bei digitalen Bildungsmedien die Verlagsrechte schützen und noch genügend Einnahmen generieren.

Flexibel verfügbare Inhalte
Die Betrachtungsweise aus der Sicht der Anwender kommt aus einem komplett anderen Winkel. Inhalte sind inzwischen schnell und überall verfügbar. Egal mit welchem digitalen Gerät, der Abruf der Daten soll einfach, übersichtlich, unkompliziert und bestenfalls kostenlos sein. Der Anspruch, mit den Inhalten zu arbeiten, diese zu kopieren, zu teilen und für eigene Zwecke zu gebrauchen, steht in direktem Konflikt zu den Ansprüchen der Anbieter.
Um beiden Anspruchsgruppen gerecht zu werden, muss nach  innovativen Lösungen gesucht werden, und die Autorenteams müssen Verstärkung durch IT-Spezialisten erhalten. Learning-Management-Systeme wie Moodle, Open Olat, EducaNet oder Lerncommunity-Plattformen wie Mahara fördern die Entwicklung von neuen Lehr- und Lernfromen und Lernkulturen.

Bei der Entwicklung dieser neuen Lehr- und Lernkulturen liegt die grosse pädagogische Herausforderung im Brückenbauen zwischen den Digital Natives und den Digital Immigrants. Digitale Bildungsmedien fokussieren sich auf die Schüler und Studenten, meist Digital Natives. Da die Lehrpersonen jedoch meistens zu den Digital Immigrants gehören, brauchen diese Weiterbildungen im Bereich der Mediendidaktik und im Umgang mit aktuellen Learning-Management-Systemen (LMS). Um mit digitalen Bildungsmedien arbeiten zu können, müssen Lehrpersonen jedoch die digitalen Medien und deren Möglichkeiten kennen und anwenden können. Doch wie wird dies realisiert und wie können die Verlage die Bedürfnisse von Digital Immigrants und Digital Natives in einem Lehrmittel vereinen?

Bildungsmedien – wie werden diese aussehen?
Die Technik verändert sich sehr schnell und somit auch die Mediendidaktik und die Bildungsmedien. IT-Spezialisten erhalten durch diesen Wandel auch im Bereich der Bildungsmedien einen festen Platz im Autorenteam und bilden die Schnittstelle zwischen Inhalt, klassischer Didaktik und der digitalen Welt. Diese schnelle Veränderung fordert auch bei den Bildungsmedien hohe Flexibilität und Anpassungsbereitschaft. Ein klares Konzept, wie das Lehrmittel aufgebaut wird und welche digitalen Medien oder Kombinationen von klassischen Lehrmittelen, E-Books oder LMS einbezogen werden, verhindern nachträgliche aufwändige Grundsatzdiskussionen.
Der Lerninhalt ist klar vorgegeben, die grosse Frage lautet jedoch: Wie wird dieser vermittelt? Diese Frage der Mediendidaktik wird zukünftig im Mittelpunkt stehen. Beim Erarbeiten und Konzeptionieren neuer Bildungsmedien liegt das Augenmerk besonders auf technischen und didaktischen Komponenten.

Als Lehrmittelhersteller ist FO-Publishing auf das weltweit meistgenutzte Learning- Management-System Moodle spezialisiert und besitzt ein entsprechendes Berater-Zertifikat, das sogenannte «Moodle Course Creator Certificate». Somit ist FO-Publishing auch bei der Einführung von neuen Anwendungen an vorderster Front mit dabei. Für eine fachgerechte Umsetzung stehen wir Ihnen mit unserem ganzen pädagogischen Wissen beratend zur Seite.

«Inhalte sind inzwischen schnell und überall verfügbar. Dies wird auch von Bildungsmedien erwartet.»

«Um mit digitalen Bildungsmedien arbeiten zu können, müssen Lehrpersonen die digitalen Medien und deren Möglichkeiten kennen und anwenden können.»

«Digital Native» bezeichnet einen Personenkreis, der im Zeitalter von digitalen Technologien aufgewachsen ist und nach dem Jahr 1980 geboren wurde. Die Bezeichnung für Menschen, die erst als Erwachsene mit digitaler Technik in Berührung kamen, ist «Digital Immigrant». Diese mussten zuerst lernen, was digitale Technik ist.

Unterschiede zwischen Digital Natives und Digital Immigrants
Merkmal der Digital Natives ist es, dass sie gekonnt mit den neuen Medien umgehen und Veränderungen leicht annehmen beziehungsweise sich in diese hineinarbeiten. Multitasking ist eines der Schlag­wörter, die bei der Arbeit mit der digitalen Technik gefragt sind. Der direkte Zugriff auf Texte und die Vernetzung mehrerer Dienste auf einmal fordert zum einen die Nutzer, belastet diese  aber durch den Mehranspruch. Digital Immigrants hingegen müssen sich erst in die Technik einfinden. Dazu nutzen sie ihre Umwelt als Vorbild. Ältere Jahrgänge übertragen oft die Arbeit mit den digitalen Medien auf andere, um ihr auszuweichen. Ihr Umgang mit den digitalen Medien ist vielfach mit Vorsicht und Skepsis verbunden.

Technische Aspekte

  • Infrastruktur für Lernumgebung, z. B. bring your own device (BYOD)
  • Zu nutzende Systeme (Learning-Management-System oder Downloade-Plattform-App-Bibliothek)
  • Verwendung von digitalen Medien wie E-Books, E-Pub oder PDF
  • Umgang mit Datenschutz und Missbrauch von Inhalten
  • Lizenzen und Gebühren für die Nutzung von Inhalten
  • Ablauf des Controllings


Didaktische Aspekte

  • Einbezug neuer Inhalts- und Unterrichtsformen
  • Ansprache der Zielgruppe (Immigrants oder Natives)
  • Zukunftsgerichtete Lernkultur und entsprechendes Verhalten
  • Kollaborationsformen (vernetztes Lernen zwischen Schülern, Lehrern und Ausbildungsbetrieben)
  • Verknüpfung von Lernformen online und offline
  • Anwendung von E-Learning- Methoden für die Theorie- und Praxisausbildung