FO-Communication

Micro Moments

Nach Kundenbedürfnis werben

Google ist Vorreiter, wenn es um Datenauswertung sowie Marketing geht, und öffnete viele neue Türen für die Online-Werbung. Wer online wirbt, stimmt seine Strategien und seine Ausrichtung
auf Google ab, um möglichst erfolgreich zu sein. So findet auch das Konzept der Micro Moments Zugang zum Werbemarkt.

Das Smartphone begleitet uns tagtäglich, und wenn wir es nicht in Reichweite haben, fühlen wir uns nackt. Es wird für die unterschiedlichsten Dinge benutzt, sei es zum Chatten, um eine Businessmail – in der Schlange vor dem Bankomaten – zu versenden oder um Freunde mit einem sonnigen Ferienfoto in Neid zu versetzen.
In solchen Situationen ist Werbung unerwünscht. Sie wird ohne Beachtung weggeklickt.

Es gibt jedoch auch Momente, in denen wir bereit sind, mit Marken und Firmen in Kontakt zu treten. Google nennt diese kurzen Zeitspannen von wenigen Minuten «Micro Moments» und hat sie in vier Gruppen gegliedert. Diese Momente sind erfüllt von Absichten, Informationsbegierde und einer Dringlichkeit. Wer die Absicht des Suchenden versteht und sofort richtig reagiert, überzeugt.

Bedürfnisbefriedigung vor Markentreue
Die Markentreue von Kunden ist gesunken. Der Markt ist transparent und die Bedürfnisse sind vielfältig. Wer einen Wunsch hat, möchte diesen sofort erfüllt haben und nicht lange nach Alternativen suchen. Jeder Kunde ist ein Mensch – egal ob geschäftlich oder privat – und wir Menschen tendieren dazu, unsere eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen, besonders dann, wenn es um Geld geht.

Wie können Micro Moments genutzt werden?
Wer eine Strategie hat, wie solche Micro Moments genutzt werden können, liegt im Vorteil und erhöht die Erfolgschancen. Folgende drei Bereiche sind zu beachten:

Be There – Versuchen Sie, sich in Ihre potenziellen Kunden hineinzuversetzen und solche Micro Moments zu lokalisieren. Verpflichten Sie sich, für die Interessenten genau in dem Moment, in dem sie Sie brauchen, da zu sein und zu reagieren.

Be Useful – Einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, nützt noch nichts. Liefern Sie dem potenziellen Kunden relevanten Inhalt und befriedigen Sie sein Bedürfnis, so bleiben Sie in Erinnerung oder lösen eine Aktion aus.


Be Quick – Smartphone-Benutzer wollen, dass ihren Bedürfnissen schnell und reibungslos entsprochen wird. Um schnell auf potenzielle Kunden reagieren zu können, sollten Sie entsprechende Erfahrung im Mobile-Bereich haben.


In der Praxis
In der Theorie klingt alles immer sehr gut. Wie aber funktioniert eine «Micro-Moments-Strategie» in der Praxis? «Red Roof Inn», eine Hotel­kette in Amerika mit mehr als 450 Hotels, zeigte, wie es geht.
Als das Unternehmen realisierte, dass täglich 90 000 Passagiere auf Grund von gestrichenen Flügen stranden, setzte Red Roof Inn sein Marketingteam auf diese potenziellen Kunden an. Sie verfolgten live, wann es wo verspätete oder abgesagte Flüge gab, und schalteten durch Keywords ausgelöste Online-Werbung. Um für den Kunden relevant zu sein, werben sie mit ­Titeln wie «Am Flughafen gestrandet? Komm zu uns!» und treffen damit ins Schwarze. Den «Ich brauche sofort ein Hotel»-Moment hat das Red Roof Inn bestens erkannt und sich voll darauf eingelassen. Das Resultat lässt sich sehen: Die Buchungsrate bei der neutralen Hotelsuche stieg um 60 Prozent.

Kontakt | FO-Communication

Anita Borer Geschäftsleiterin | www.fo-communication.ch

«Wer einen Wunsch hat, möchte diesen sofort erfüllt haben und nicht lange nach Alternativen suchen.»

«Wer die Absicht des Suchenden versteht und sofort richtig reagiert, überzeugt.»

I-want-to-know-Momente – Dies sind Momente, in denen wir nach
Wissen streben und etwas Neues in Erfahrung bringen wollen. «Howto
»-Videos sind hier ein gutes Beispiel, dem Interessenten die
gewünschte Information zu vermitteln.


I-want-to-go-Momente – Dies sind Momente, in denen wir das Verlangen
haben, irgendwo hinzugehen und ein Bedürfnis zu befriedigen. Sei dies
mittags ein Restaurant oder im Sommer das nächste Strandbad. Die
Near-me-searches auf Google haben sich 2014–2015 verdoppelt,
80 Prozent dieser Suchanfragen werden von einem Smartphone aus
getätigt.


I-want-to-do-Momente – Dies sind Momente, in denen wir etwas
erledigen wollen. Zu Hause liegt schon lange ein Bild in der Ecke oder
die Tochter wünscht sich eine rote Kommode. Unternehmen, die
Informationen zur Umsetzung liefern, können punkten, und die positive
Stimmung des Erfolgs wird unterbewusst auf die Marke übertragen.


I-want-to-buy-Momente – Dies sind Momente, in denen wir etwas
kaufen möchten. Sie haben heute Abend Freunde zum Essen eingeladen
und stehen gerade vor dem Weinregal. Welcher passt wohl am besten
zum Filet? Schnell zücken Sie das Smartphone und informieren sich im
Internet.